Pressemitteilung 03/2013
Fahrgastbeirat legt der Fahrplankonferenz umfangreichen Katalog vor
Der Gesamt-Fahrgastbeirat (FGB) im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) legt wie in den Vorjahren der am kommenden Montag stattfindenden Fahrplankonferenz für die Strecken am südlichen Oberrhein einen umfangreichen Katalog vor. Wie sein Sprecher Georg Link (Hinterzarten) in einer Pressemitteilung erläutert, hat sein Kollege Wolfgang Heinz (Bad Krozingen) in Zusammenarbeit mit den Sprechern der regionalen Fahrgastbeiräte Nord (Helmut Zeh, Glottertal), Ost (Wolfgang Kamke, Kirchzarten) und Süd (Jürgen Recknagel, Biengen) der Nahverkehrsgesellschaft des Landes (NVBW) und dem Zweckverband Regio-Ver-kehrsverbund Freiburg (ZRF) einen umfangreichen Katalog von Vorschlägen und Forderungen vorgelegt
Erneuter Appell an Verkehrsminister Hermann: Bringen Sie endlich die längst Überfälligen Ausschreibungen für den SPNV 2016 auf den Weg!
Einleitend wiederholt der FGB seinen eindringlichen Appell vom 12.10.2012 an den Minister für Verkehr und Infrastruktur, endlich mit den Ausschreibungen voran zu machen; je später, desto weniger Wettbewerb, desto grösser die faktische Begünstigung der DB Regio und desto grösser die Benachteiligung der Mitbewerber, vor allem auch der landeseigenen SWEG; angesichts der in den anderen grossen Bundesländern entschiedenen Ausschreibungsverfahren bzw. gerade ausgelobten Strecken muss man befürchten, dass der Markt bald abgegrast sein wird und in Baden-Württemberg nur noch DB Regio (nach dem Verlust einiger Strecken anderwärts) agieren kann. Die Folgen dieses Verzichts auf Wettbewerb für den Fahrplan werden dramatisch sein: die bei rechtzeitiger Ausschreibung erwartete ?Wettbewerbsrendite? zur Verdichtung der Fahrpläne droht verloren zu gehen. Dabei steht doch der Landesregierung mit der NVBW ein hochprofessionelles Kompetenzzentrum zur Verfügung, dessen sie sich nur zu bedienen braucht.
Auch sein Lastenheft vom 17.5.2010 für die Ausschreibungen erinnert der Fahrgastbeirat, das er sowohl der alten als auch der jetzigen Landesregierung sowie der NVBW präsentiert hatte; eine der zentralen Forderungen: Im Interesse der Sicherheit, des Fahrkartenverkaufs und ganz allgemein der Kundenfreundlichkeit brauchen wir wieder Zugbegleiter (altmodisch Schaffner) auf den Zügen.
Verstärkung des Angebots der Regionalbahnen
Für den Fall der wohl geplanten je separaten Ausschreibung der Rheintalbahn und der Höllentalbahn fordert der FGB den Minister und die NVBW auf, zwei Lose nach RE und RB getrennt vorzulegen, damit wenigstens bei den RB Wettbewerb überhaupt möglich wird, z.B. für RB Neuenburg-Emmendingen, Münstertal-Freiburg, Breisach-Kirchzarten (hier zwecks Verdichtung auf einen Viertelstundentakt).
Durchlaufende Eilzüge (RE) von Basel bis Stuttgart: ohne Umsteigen von Südbaden in die Landeshauptstadt!
Der Fahrgastbeirat empfiehlt die Durchbindung der RE Basel-Offenburg bis (mindestens) Karlsruhe und (noch besser) bis Stuttgart, damit Südbaden endlich (wieder) eine umsteigefreie Eil-Verbindung in die Landeshauptstadt bekommt; mehr Zug-km kostet das nicht, es werden lediglich bestehende Leistungen (RE Basel-Offenburg, RE Offenburg-Karlsruhe, IRE/RE Karlsruhe-Stuttgart) verknüpft und die Warte- bzw. Umstiegszeiten in Freiburg und Offenburg sowie geringfügig auch in Karlsruhe verkürzt (in diesem Kontext könnte man auch den Vorschlag von ProBahn aufgreifen, die Schwarzwaldbahn RE Kreuzlingen-Karlsruhe bis Heidelberg durchzubinden, auf dieser ehemaligen D-Zug-Strecke verkehren bislang nur S-Bahnen; aber: das kostet wahrscheinlich zusätzliche Zug-km).
Für den äussersten Fall ein Minimalprogramm
Für den Fall, dass die einstmals als "Wettbewerbs-Rendite" geplanten Verbesserungen im Angebot aus finanziellen Gründen doch nicht mehr möglich sein sollten, haben wir einen Minimalkatalog zusammengestellt:
- Pünktlichkeit! Ein alltägliches Problem insbesondere auf der überlasteten Rheintalbahn, aber auch im Höllental.
- Zeitnahe und zutreffende Fahrgast-Information bei Fahrplan-Abweichungen, diese auch an die betroffenen Bus-Unternehmen zur Anschluss-Sicherung!
- Ausreichendes Sitzplatzangebot, d.h. auf der Rheintalbahn Verstärkung mindestens der RE auf sechs Doppelstockwagen; ebenso auf der Höllentalbahn, solange der 15-Minuten-Takt noch nicht möglich ist; d.h. auf der Breisacher und der Elztalbahn Verstärkung der Züge wenigstens in den Hauptverkehrszeiten (HVZ); diese Forderungen sind nicht neu, sondern seit Jahren immer wieder vorgetragene Petita!
- Für den Fall des weiteren Einsatzes der n-Wagen-Züge (der rot lackierten ehemaligen Siberlinge) mit unzumutbar hohem Einstieg mindestens ein behindertengerechter Wagen pro Zug, um auch behinderten Passagieren eine minimale Verlässlichkeit des Fahrplans zu geben!?
- Wir fordern erneut die unverzügliche behindertengerechte Zuwegung zu den Bahnsteigen aller Bahnhöfe und Haltepunkte aller im RVF betriebenen Strecken einschliesslich des Hauptbahnhofs Freiburg.
- Ausserdem die (Wieder-) Eröffnung der Haltepunkte Kappel, Birkenhof und Hülzlebruck an der Höllentalbahn.
Den Fehlstart des Blauwal endlich reparieren
Wir gehen davon aus, dass unser Katalog vom 20.12.2012 zur Nachbesserung des "Blauwal"- Angebots bis zum sog. Kleinen Fahrplanwechsel am 9.6.2013 dank der intensiven Bemühungen von DB Regio Südbaden abgearbeitet sein wird. Damit er doch noch ein Erfolg wird!
Fahrgastbeirat des Regio-Verkehrsverbundes (RVF)
Internet: http://www.rvf-fahrgastbeirat.de/rvf/
2013 RVF-Fahrgastbeirat
Letzte Änderung: Wolfgang Kamke 07.10.2013)