Pressemitteilung 06/2009, Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald ►
Fahrgastbeiräte neu zusammengesetzt Nahverkehr wird ständig verbessert, aber bleiben Höllental- und Dreiseenbahn auf der Strecke? Der Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald hat in den vergangenen Wochen, wie alle zwei Jahre im Frühjahr, neue Mitglieder geworben und gewählt. Der Fahrgastbeirat (FGB) ist, wie seine drei Schwestern der RVF-Teilgebiete Nord, Süd und Freiburg eine Einrichtung, in der 15 bis 20 Menschen ehrenamtlich zusammen arbeiten, um sich für Verbesserungen des Öffentlichen Personennahverkehrs einzusetzen. Die Fahrgastbeiräte des RVF, seit 10 Jahren aktiv, sind unabhängige Einrichtungen, stehen aber in engstem Kontakt mit den Verkehrsunternehmen, mit denen sie Anregungen und Verbesserungsvorschläge von Fahrgästen diskutieren, Beschwerden nachgehen und, in akuten Fällen, sich für zeitnahe Problembehebungen einsetzen.
Jeder, der ein Anliegen hat, das den Nahverkehr in seinem Bereich betrifft, ist eingeladen, einen der Sprecher des jeweiligen FGB anzusprechen und damit mitzuhelfen, Probleme zu beseitigen oder Verbesserungen einzuführen. Einzelheiten finden Sie im Internet unter www.rvf-fahrgastbeirat.de/ost.
Einige Erfolge konnten wir in den letzten Monaten erzielen. So werden ab Juli zwischen Mobile und Gleis 8 am Freiburger Hauptbahnhof zwei Kurzzeitparkplätze bereitgestellt, um den privaten Zubringerverkehr aus dem Westen Freiburgs zu erleichtern. Durch beharrliche Gespräche konnten wir auch erreichen, dass es jetzt wieder auffällige und deutliche Hinweise auf die Flüsterabteile in den Zügen der Höllental- und Dreiseenbahn gibt. Ebenso wurden aufgrund unserer Anregungen einige Verbesserungen in den Busverbindungen des Gebiets durchgeführt. Daneben gibt es viele kleine, eher unspektakuläre, aber doch hilfreiche Verbesserungen, die wir nach Hinweisen von Fahrgästen anregen konnten.
Für viele Ziele ist der Fahrgastbeirat auf Unterstützung angewiesen: je mehr Fahrgäste z. B. über fehlende Durchsagen bei Zugverspätungen, unangemessenes Verhalten des Bahnpersonals bei Fahrpreisnachforderungen oder über Probleme mobilitätseinge-
schränkter Fahrgäste bei der ÖPNV-Benutzung berichten, desto besser kann der FGB die Interessen vertreten. Wichtig bei allen Vorfällen ist, dass sie zeitnah mit Angabe von Ort und Zeit erfolgen, damit die Verkehrsunternehmen die Kritik nachvollziehen können.
Zu den Zielen, für die sich unser FGB derzeit besonders stark macht, gehören die Etablierung von temporären Zwischenlösungen für z.T. gravierende Mobilitätseinschränkungen z.B. an den Bahnhöfen in Neustadt oder in Freiburg-Wiehre. Aber auch bei den akuten Problemen wie am Hbf. Freiburg, z.B. durch die seit Monaten bestehende Stilllegung der Gepäcktransportbänder oder die zeitweise Außerbetriebnahme der Aufzüge zur Stadtbahnbrücke, fordern wir wenigstens eine akzeptable Informationspolitik, besser eine pragmatische Hilfe für die Betroffenen. Leider finden wir beim meist für die Bahnhöfe zuständigen DB-Bereich „Station & Service“ oder auch beim ZRF derzeit keine Unterstützung, auch wenn die Probleme oft mit verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand zumindest zu entschärfen wären.
Die grundlegenden nahverkehrspolitischen Vorgaben der letzten Jahre und die in den letzten Monaten angekündigten Verbesserungen im Nahverkehr scheinen die Bahnverbindung nach Neustadt und Seebrugg, zumindest bis 2016, völlig außen vor zu lassen. Dies halten wir für umso bedauerlicher, als diese Strecke eine der am besten frequentierten im RVF-Gebiet ist. Wir würden uns wünschen, dass auch dieser Bereich, wenn auch die grundlegende Sanierung noch ein Jahrzehnt warten muss, wenigstens an den Stellen, wo es den ohnehin schwächsten Personengruppen am stärksten weh tut, ein klitzekleines Häppchen von großen Kuchen abbekommt.
Verantwortlich i.S.d.P.:
Dr. Wolfgang Kamke, Keltenring 197, 79199 Kirchzarten,
Tel 07661-2338, E-Mail: kamke@physik.uni-freiburg.de
für den Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald
Internet: http://www.rvf-fahrgastbeirat.de/ost/index.html
© 2009 Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald (Wolfgang Kamke, 17. 06. 2009)