Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald - Themen Archiv

Themen Archiv

Themen zur
nachhaltigen Verbesserung
des Angebots:

 

In der Vergangenheit und zum Teil immer wieder diskutiert und Verbesserungen gefordert:

Tariffragen:

  • Kostensituation (Preise, Zuschüsse)
  • Schwierigkeiten beim Übergang zu Nachbar-Verkehrsverbünden (RVF)
  • Individuelle Tarifaspekte (Einzelfahrscheine, Kurzsstrecken, Sozialticket, BC-Emäßigung, etc.)
  • Sinnhaftigkeit einiger Regelungen der Beförderungsbestimmungen (anhand akuter Fälle) 

Fahrpläne:

  • Mangelnde Übersichtlichkeit der gedruckten Fahrpläne 

Information der Fahrgäste über Verspätungen und Ausfälle: 

  • Fehlende oder zu späte Ansagen bei Verspätung oder Zugausfall (DB), an Bahnhöfen wie im Zug
  • Viel zu späte Ankündigungen bei Verspätung auf den Anzeigen (DSA) des Fahrgast-Informations-Systems 

Fahrscheinverkauf:

  • Bezahlen mit Kleingeld in Bussen
  • Keine Vorab-Hinweise auf Geldwechselfähigkeit der DB-Automaten
  • Teilweise kein Verkauf von Punktekarten in DB-Agenturen und an BSB-Automaten
  • Kein Vorverkauf von Einzelfahrscheinen an Automaten (RVF/DB)
  • Hinweise auf Fahrkartenkauf für Radfahrer 
    (wegen Unnachgiebigkeit der DB von der Agenda gestrichen, zuletzt etwas deutlichere Plakate, durch neue Regelung inzwischen entschärft)

Fahrzeuge und Fahrbetrieb:

  • Unverhältnismäßig lange Schrankenschließzeiten (hier konnten teilweise Verbesserungen erreicht werden)
  • Mangelnde Sauberkeit der Züge und/oder Busse
  • Keine Hinweise auf Flüsterabteile in den Ansagen der Zugbegleiter (DB) -- ab 2020 keine Flüsterabteile mehr
  • Eingestellter Fahrkartenverkauf in den Zügen, z.T. unangemessene Behandlung durch das Kontrollpersonal (DB)
  • Informationsdefizit bei Ansagen in Zügen, insbesondere bei Störungen
  • Viele große Lücken (2, 3, teilweise 4 Stunden) im Fahrplan im Busverkehr
  • Immer wieder nicht funktionierende Anschlüsse (DB/SBG/SWEG/BSB u.a.)
  • Zögerliche Beseitigung technischer Störungen 
  • Schlecht an den Bedarf angepasster Busnotverkehr (BNV) bei Streiks oder Betriebsstörungen
  • Teilweise völlig unzureichender Schienenersatzverkehr (SEV) bei Bauarbeiten 
  • Häufige technische Störungen an Schranken im Dreisamtal (sollte behoben sein)
  • Auswirkungen von KONUS auf die Auslastung der Fahrzeuge 
  • Zu viele 1. Klasse-Abteile in den Zügen (ein Teil der Wagen wurde immerhin umgerüstet, verbessert in neuen Zügen ab 2020)
  • Kapazitätsprobleme beim Transport von Fahrrädern (nach wie vor ein Problem, noch wenig Erfahrung in neuen Zügen ab 2020)
  • Unterbringung von Gepäck in Doppelstockwagen (in neuen Züge ab 2020 besser, aber noch nicht optimal)
  • Zu wenige Halte in Bachheim und Unadingen (ab 2020 erledigt)
  • Gefährliche Halteposition der Züge am Gleis 1 in Kirchzarten (Tür an BÜ-Absenkung) – erledigt nach bau der Unterführung
  • Fehlende Stationsansagen in Bussen Kirchzarten - Hinterzarten (SBG) 
  • Einige Busfahrer hören gesetzeswidrig Radio, telefonieren mit dem Handy oder unterhalten sich ausgiebig mit Fahrgästen beim Fahren – kommt leider immer wieder vor.
  • Videoberieselung in einigen Bussen der SBG (seit 1.10.2011 im Dreisamtal abgestellt)

Bahnhöfe:

   Einige erhebliche Verbesserungen wurden im Zuge des Ausbaus im Breisgau-S-Bahn-Projekt erledigt. Dazu gehören:

  • Barrierefreier Zugang zum Gleis 2 in FR-Wiehre
  • Barrierefreier Zugang zu den Gleisen 2 und 3 am Bhf Neustadt
  • Barrierefreier Zugang zum Gleis 2 am Bhf Kirchzarten

   Keine Änderungen zeichnen sich nach unserer Kenntnis bisher ab bei:

  • Fehlende Raucherbereiche an den kleinerren Bahnhöfen
  • Kein Durchgang zwischen Unterführung und Parkplatz in Titisee (DB)
  • Kein Durchgang zwischen Unterführung und Bahnhofsrückseite in Kirchzarten (Gemeinde ist nicht bereit die Kosten zu tragen)
  • Desolater Zustand der Toiletten auf Bahnhöfen (Eigentümer) 
  • Gelegentlich verschlossene oder unbeheizte, oder auch gar keine Warteräume an einzelnen Bahnhöfen (Eigentümer)
  • Wohin mit dem Hund bei WC-Besuch im Hbf Freiburg? (DB)
  • Kein Zugang für mobilitätseingeschränkte Personen im Hbf Freiburg bei Ausfall der Aufzüge (DB)
  • Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen (DB)
  • Unzureichende Kennzeichnung und Nichtbeachtung der Raucherbereiche an Bahnhöfen (DB)

   Frühere Kritikpunkte, die inzwischen verbessert wurden:

  • Desolater Zustand des Fußwegs am Bahnhof FR-Littenweiler (DB S&S, ist inzwischen saniert) 
  • Unzureichende Ausstattung von Bahnsteigen mit Entwertern (im Hbf. Freiburg hat es Verbesserungen gegeben) 

Einige dieser Punkte werden unten im Detail angesprochen. Eine Sortierung nach Aktualität haben wir nicht vorgenommen, weil einzelne Punkte immer wieder spontan akut aufkommen und diskutiert wurden und ein ständiges Umsortieren der vielen Themen nicht zu schaffen ist.

Flüsterabteile

 

Die Flüsterabteile (2004 bis 2019) wurden von den interessierten Fahrgästen sehr begrüßt. Leider ignorierten viele Fahrgäste jedoch diese Einrichtung. Mit eine Ursache ist vermutlich die nicht allzu deutliche Kennzeichnung an den Zugängen dieser Bereiche. Unsere Bemühungen um eine Verbesserung sind in der Vergangenheit jedoch an Vorgaben der DB gescheitert. Anfang 2011 wurde ein neues Hinweisposter vorgestellt, das in den Einstiegsräumen der betreffenden Wagen aufgehängt werden sollte. Die Bahn hatte im Februar / März 2009 eine kleine Umfrage unter den Fahrgästen durchgeführt und dabei einen gewissen Bedarf an verbesserter Kennzeichnung gesehen. 
Unserem Wunsch, die Lage der Flüsterabteile in den Zügen anzusagen, insbesondere wenn sie nicht an der üblichen Stelle zu finden sind (bei Wagenumstellungen), wurde mit der gleichen Begründung nie entsprochen. Unsere erneut vorgetragene Bitte, eine derartige Ansage doch noch zu erreichen, insbesondere vor dem Hintergrund sonstiger eher als überflüssig angesehener Ansagen, wurde leider von der Bahn ebenfalls kategorisch abgelehnt. 

Bedauerlicherweise hat man beim Land unseren Forderungen nach Aufrechterhaltung der Flüsterabteile auch in den neuen Fahrzeugen ab 2020 nicht Rechnung getragen. Die neuen Fahrzeuge haben keine Flüsterabteile mehr. Die ausgewiesenen "Ruhebereiche" sind auch nicht annähernd ein Ersatz.

SEV

 

Immer wieder werden Bauarbeiten an den Bahnstrecken notwendig. Das ist normal. Ob diese Bauarbeiten oft genau in die Urlaubszeit gelegt werden müssen, darüber lässt sich streiten. Das Fahrgastaufkommen in dieser Zeit mag -- wie die DB beteuert -- in dieser Zeit geringer sein, aber es ist offenbar immer zu groß, als dass die Leistungen, die im SEV bereit gestellt werden, generell ausreichend wären. 

Der SEV der Höllentalbahn vom 30. Juli -- 23. August 2015 war bei weitem nicht ausreichend. Zu vielen Tageszeiten überschritt der Andrang an den Haltestellen um ein Vielfaches das, was an Bus-Kapazitäten bereit gestellt wurde (s. z.B. http://www.badische-zeitung.de/titisee-neustadt/leserbriefe-x4t6nq7qx--109051819.html). Zig Reisende blieben oft vor den Türen der Busse stehen. Diejenigen, die das Glück hatten mitgenommen zu werden, erlebten oft genug ein prickelndes Sauna-Gefühl, wobei der enge Hauutkontakt die Sache nicht angenehmer macht. Es kam sogar vor, dass Familien beim Einsteigen getrennt werden und, angesichts des (je nach Fahrtroute) mageren Takts, bis zu einer Stunde separiert am Ziel ankamen. Völlig unbeachtet hatte der SEV-Fahrplan auch die seit vielen Jahren bekannte Tatsache, dass das Fahrgastaufkommen zwischen Freiburg und Kirchzarten meist erheblich größer ist als zu weiter entfernt gelegeneren Orten. Hier wäre eine Taktverstärkung genau auf diesem Teilstück angemessen gewesen. Und wie schon bei früheren Bauphasen wurde auch in diesem Fall wieder keine Rücksicht auf Radfahrer genommen, die -- gerade in der Urlaubszeit -- verstärkt das Bedürfnis haben, mit dem ÖPNV aus Freiburg in den Schwarzwald zu gelangen (von eingefleischten Mountainbikern einmal abgesehen, die die Strecke locker auch mit dem Rad bewältigen).

Wegen des Ausbaus vieler Strecken im Zuge der Breisgau-S-Bahn 2020 hatten wir von März bis November 2018 wieder einen ausgedehnten SEV im Höllental, in 2019 bis Anfang 2020 auf der Breisacher Bahn und aktuell auf der Elztalbahn. Hier fanden wir viele unserer Forderungen, die wir nach den schlechten Erfahrungen in 2015 aufgestellt und an RVF und DB Regio geleitet hatten, realisiert. Im Großen und Ganzen ist festzustellen, dass es in diesen Fällen sehr viel besser funktioniert hat, auch wenn es größere Anlaufprobleme gegeben hatte und immer wieder auch Kleinigkeiten mal nicht funktionierten. Leider war — zumindest im Höllental — dieses Konzept allerdings so starr, dass Verbesserungen, die aus unserer Sicht leicht hätten nachträglich aufgenommen werden können, grundsätzlich nicht in Erwägung gezogen wurden. Insofern hat sich das System als ein wenig unflexibel erwiesen.

Forderungskatalog des Fahrgastbeirats zum Schienenersatz-verkehr

Nach den Erfahrungen mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) im August 2015 auf der Höllentalstrecke hatte unser Fahrgastbeirat einen Forderungskatalog erarbeitet, von dem wir erhofften, dass die dort dargestellten Anforderungen Grundlage für den kommende Schienenersatzverkehre sein würde. Der Forderungskatalog wurde an die DB Regio, den ZRF, den RVF sowie die Nahverkerhsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) gesandt. Dort wurde er mit Interesse aufgenommen und mit der Zusage quittiert, dass man sich um eine Beachtung bemühen wolle. Wesentliche Punkte (in Kurzfassung) waren

  • Grundlegende Kapazitätserhöhung; Vermeidung unzumutbarer Wartezeiten, Handling von Schulklassen
  • Fahrradtransport in ausgewählten Lagen, in Gepäckfächern von Reisebussen, Ermessensspielräume für Busfahrer
  • Fahrstrecken- und Fahrplanoptimierung, bessere Anpassung an Anschlussverbindungen
  • Bessere Kennzeichnung von Haltestellen, Verständlichkeit der Kennzeichnung, Separierung von Haltestellen, gute Beleuchtung der Haltestellen, Vor-Ort-Infos über lokale Taxiunternehmen, Überdachte Warteflächen bzw. Warteräume
  • Einrichtung einer Leitstelle, zeitnahe Informationen durch Personal an Haltesetellen und im Internet, elektronsiche Anzeigen an Haltestellen
  • Bessere Kennzeichnung der Busse
  • Kennzeichnung im SEV-Fahrplanheft bzgl. Eignung für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen, Fahrräder

Viele dieser Forderungen haben sich tatsächlich im Schienenersatzverker 2018 zumindest teilweise niedergeschlagen.

Kein Pardon bei fehlendem Fahrschein
– egal warum!

Sind wir alle Lügner und Betrüger? Die kategorische Ablehnung der Bahn, in den Zügen des Nahverkehrs Fahrkarten zu verkaufen, hat seit über einem Jahrzehnt verschiedentlich zu absurden Situationen geführt. Ausländer, die sich auf die Hilfe freundlicher Bahnbeamter verlassen haben, werden heruntergeputzt und wie Schwerverbrecher behandelt. Verstörte oder verirrte Fahrgäste müssen 60 Euro bezahlen wegen beispielsweiser unbemerkter Benutzung der 1. Klasse. Da hilft man ortsfremden Radfahrern zuvorkommend in den Zug, um sie Minuten später fertig zu machen und abzukassieren. Wo bleibt das Fingerspitzengefühl, die Menschlichkeit, ja der gesunde Menschenverstand eines angeblich "kundenfreundlichen" Verkehrsunternehmens? Wo bleibt vor allem die "voreilende" Infomationsbereitschaft, um solche unbeabsichtigten Situationen gar nicht erst eintreten zu lassen? Auffallende und prägnante Hinweise auf die "gängigen Fallen" insbesondere für Ortsfremde werden strikt abgelehnt mit dem Hinweis auf (a) die Rechtslage und (b) die Zig Seiten langen Tarifbestimmungen. Dazu dauerte die Bearbeitung von Beschwerden in den uns bisher bekannten Fällen bis zu vier Monaten. 

  • Wir hatten uns in der Vergangenheit mit Schreiben an die DB-Regio und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW, für die Bestellung des Schienenverkehrs im Land zuständig) bemüht, in derartigen Fällen eine angemessene, d.h. faire Behandlung zu erreichen.
  • Wir haben uns bemüht, eine bessere Vor-Ort-Information der Fahrgäste (d.h. in den Wagen gut sichtbare Hinweise) über z.B. die (unterschiedliche) Kostenpflicht z.B. bei der Fahrradmitnahme zu erreichen.
  • Wir hatten die Touristenbüros der Schwarzwaldgemeinden unsers Einzugsbereichs auf die Notwendigkeit einer korrekten Ausstellung der KONUS-Gästekarten und die Rahmenbedingungen hingewiesen, um die Gültigkeit der Gästekarten als Fahrausweise sicherzustellen.

Im ersten Fall, in denen die DB-Regio direkt betroffen ist, war eine Zeitlang zu beobachten, dass der Umgangston der Zugbegleiter freundlicher geworden ist. Leider war diese Tendenz seit dem Sommer 2011 stark rückläufig, es häuften sich wieder die Beschwerden. Allerdings, das muss man auch sehen, häufen sich auch die Fälle, in denen umgekehrt Zugbegleiter von Fahrgästen massiv beleidigt oder gar angegriffen werden. Das ist aus unserer Sicht völlig intolerabel. Im zweiten Punkt laufen wir im Prinzip gegen eine kompromisslose Haltung der DB an. Zum Glück findet sich der eine oder andere Zugbegleiter, der zu einer fairen Behandlung vor Ort bereit ist. In der letzten Frage (KONUS) gibt es schon seit Herbst 2009 eine neue Regelung, nach der bei Problemen mit der Konuskarte zunächst das ausstellende Beherbergungsunternehmen zur Rechenschaft gezogen wird — immerhin eine deutliche Entlastung für die betroffenen Fahrgäste.

Was ist ein "richtiger" Fahrschein?

 

Hierzu verweisen wir u.a. auf den Bericht der Badischen Zeitung vom 16. 9. 2012 sowie ggf. im Anhang dazu eingestellte Kommentare von Lesern. 
Es erscheint auch uns etwas weit her geholt, wenn an dieser Stelle von "ungültigem" Fahrschein die Rede ist. Die Berufung auf die Beförderungsbedingungen ist leider immer der letzte Ausweg, wenn der gesunde Menschverstand nicht in der Lage ist, die Situation angemessen zu beurteilen. Mit Recht wurde die Frage gestellt, ob ein Kind, für das man (aus welchem Grund auch immer) statt eines Kinder-Fahrscheins einen für Erwachsene gelöst hat, nun keinen gültigen Fahrschein besitzt oder nicht. Hieran wird u.E. die Absurdität der aktuellen Bestimmungen deutlich. 
Es wird dabei immer übersehen, dass Vorschriften dazu gemacht werden, das Zusammenleben von Menschen zu regeln. Das heißt, Beförderungsbedingungen sollten so aussehen, dass sie nachvollziehbar und fair sind. 

Transport von Fahrrädern:

Zu Spitzenzeiten (besonders am Wochenende) reicht die Transportkapazität für Fahrräder bei weitem nicht aus. Selbst auf Anfrage viele Wochen im voraus ist es der DB nicht möglich, größere Kapazitäten für einzelne Züge bereitzustellen. Vom Fahrgastbeirat war bei der Nahverkehrsgesellschaft BW (www.nvbw.de) der Einsatz eines "Sportzuges" gefordert worden, der zu bestimmten Zeiten einen gewissen Mehrbedarf abdeckt. Als kleinen Schritt in die richtige Richtung konnte man die ab Frühjahr 2012 eingeführte Bereitstellung eines "Fahrradwagens" auf der Höllentalstrecke sehen. Zudem wurden seit Dezember 2016 auch in einigen Bussen zu bestimmten Zeiten Fahrräder transportiert.
Ein generelles Umdenken z.B. durch einheitliche aber faire Tarife für Fahrräder wurde von uns ebenfalls bei DB Regio und RVF vorgebracht. Der RVF hat Prüfung signalisiert, machte uns aber dennoch wenig Hoffnung auf Erfolg. Dabei mussten die aktuellen Preise im RVF-Gebiet als unverschämt hoch angesehen werden, nich zuletzt, weil praktisch nur die Benutzung der teuren Einzelfahrscheine (oder Mehrfahrten- oder Punktekarten, die aber kaum Nachlässe boten) gestattet waren.

Mit der Umstellung des Fahrbetriebs seit Dezember 2019 hatten auch nun die Verantwortlichen endlich ein Einsehen. Vielleicht hat die aktuelle Umwelt-/Klimadiskussion hierzu einen Beitrag leisten können.

Bus-Fahrbetrieb

 

Im Winter 2010/11 hatten uns viele Zuschriften erreicht, die u.a. folgende Punkte kritisieren:

  • Unnötiges Wartenlassen von Fahrgästen bei Regen und Kälte durch Busfahrer
  • Berieselung mit Werbespots auf Monitoren in Bussen wird insbesondere im Dunkeln als störend empfunden. Hier regt sich inzwischen massiver Widerstand. Die SBG argumentiert u.a. mit Einnahmen, die die Werbespots bringen. Dass es vielen Fahrgästen auf die Nerven geht, lässt sie leider kalt. Hierzu gab es auch eine Unterschriftenaktion. Die SBG hat diese Video-Berieselung seit 1. Oktober 2011 eingestellt, jedoch nur auf den Strecken im Dreisamtal. 
  • Überfüllte Busse zwischen Kirchzarten und St. Peter sowie Kirchzarten und Hofsgrund zu den Spitzenzeiten: Viele Fahrgäste müssen stehen.
  • Verlegung des Taktes der Linie 7216 Mo-Fr hat zu Problemen geführt. Andererseits sind viele Fahrgäste mit dem neuen, systematischeren Takt sehr zufrieden.
  • Einige Busfahrer hören beim Fahren Radio oder unterhalten sich ausgiebig mit Fahrgästen - Beides ist strikt verboten im Linienverkehr.

In einem längeren Schriftwechsel mit der SBG hatten wir versucht, diese Probleme abzustellen. Seither wurde in verschiedenen Fahrplanänderungen versucht, die Situation zu verbessern.

Im Winter 2016/17 häuften sich Hinweise von Fahrgästen, dass Busse an einzelnen Haltestellen einige Minuten zu früh abfahren. Wenn Sie dergleichen beobachten, teilen Sie uns das bitte zeitnah, unter Angabe der Liniennumer, der betroffnen nominellen Abfahrtszei und der Haltestelle mit. Wir leiten das umgehend an die SBG weiter. Selbstverständich können Sie sich auch direkt an das zuständige KundenCenter der SBG wenden. Das gilt auch, wenn der Verkehrsunternehmen, das die Strecke bedient, nicht die SBG selbst, sondern ein Subunternehmer ist.

Barrierefreier Zugang zum Gleis 2 am Bahnhof 
FR-Wiehre

 

Anlässlich des Verkaufs des Bahnhofsgebäudes FR-Wiere hatten wir im Herbst 2007 eine Initiative gestartet, um eine Erweiterung des Bahnsteigzugangs zu erreichen, der auch von Behinderten, speziell von Rollstuhlfahrern, sowie von Fahrgästen mit Kinderwagen und Fahrrädern leicht und problemlos benutzt werden kann. Nach einem Ortstermin 2008 und einer Anfrage bei der DB-Regio schien eine temporäre Zwischenlösung praktikabel, bei der von der Waldseestraße ein asphaltierter Zugang zum Bahnsteig angelegt wird. Prinzipiell hatte die Bahn Zustimmung signalisiert. Die Kostenübernahme wurde jedoch nie geklärt, eine Anfrage an DB Station & Service ergab, dass die Bahn die Kosten hierfür nicht tragen würde. Trotz mehrfacher Bitten und obwohl die Zugänge nördlich der Gleiseinzwischen in hervorragenden Zustand versetzt worden waren, hat sich dann auch der ZRF dagegen ausgesprochen mit dem Hinweis auf die geplante Sanierung der Bahnhöfe an der Strecke, die dann auch endlich durchgeführt wurde.

Tatsächlich wurden die Bahnhöfe an der gesamten Höllentalstrecke im Jahr 2018 saniert und barrierefrei ausgebaut werden, was teils mit Aufzügen, teils mit Rampen geschehen ist. Die Bahnhöfe der Dreiseenbahn wurden bereits im Jahr 2016 saniert. Eine Verbindung zur Waldseestraße als Notfall-Verbindung bei Ausfall des geplanten Aufzugs anzulegen, wurde bisher abgelehnt. Leider hat man sich – trotz vieler Warnungen – angeblich aus Kosten- und Platzgründen meist für Aufzüge und gegen Rampen entschieden. Dass die Aufzüge Ewigkeiten gar nicht erst nicht einsatzbereit waren und auch schon ein den ersten Wochen immer wieder ausfielen, müssen wir nicht explizit erwähnen.

Fehlende Frühverbindung
ab Neustadt
um 7 Uhr

 

Seit der großen Kürzung im Nahverkehr Ende 2007 ist die Verbindung Neustadt - Titisee um 6:57 Uhr entfallen. Seither klaffte im morgendlichen Berufsverkehr eine einstündige Lücke auf einer viel benutzten Strecke. Regelmäßig haben wir die Schließung dieser Lücke beantragt. Bis vor kurzem hat man uns seitens DB Regio und NVBW (Nahverkehrsgesellschaft BW, für die "Bestellung" von Leistungen im Schienen-Nahverkehr zuständig) stets eine Ablehnung erteilt. Zum Fahrplanwechsel am Jahresende 2011 wurde ein Zug um 6:42 Uhr neu aufgenommen, aber diese Lage ist kein optimaler Ersatz für die entfallene Verindung rund eine Viertelstunde später.

Im Zuge der Inbetriebnahme der Breisgau-S-Bahn hat sich die Situation insgesamt verbessert.

RVF-Punktekarte nicht erhältlich an BSB-Automaten und teilweise nicht in DB-Agenturen

 

Eine bei Gelegenheitsfahrern und Ausflüglern sehr beliebte und flexible Fahrkarte, die Punktekarte, ist an den Automaten in den Zügen der BSB nicht erhältlich. Das ist z.B. an Wochenenden besonders lästig, wenn die Verkaufsstellen an den Strecken geschlossen haben. Auch für DB-Agenturen gibt es keine Pflicht, diese Karte im RVF-Gebiet bereit zu halten. 
Wir halten diese Situation nicht für haltbar, da die Verkerhsunternehmen als Partner im RVF verpflichtet sein sollten, das komplette Fahrkartenangebot des RVF bereit zu halten. Die BSB lehnt jedoch die Anschaffung neuer (und damit größerer) Automaten ab. 

Mit einer Verbesserung ist nicht zu rechnen. Wir werden vermutlich auf die flächendeckende Einführung der elektronischen Fahrkarten warten müssen.

Gestrandet am Bahnsteig in FR 

 

Fahrgäste, die nicht in der Lage sind, die Treppen zu benutzen (Gehbebinderte, Fahrgäste mit schwerem Gepäck), die an den Gleisen 4 - 7 aussteigen, haben keine Chance, den Bahnsteig zu verlassen, wenn die übrigen Fahrgäste den Bahnsteig verlassen haben, falls der Aufzug zur Stadtbahnbrücke wegen technischer Probleme oder wegen Sanierungsarbeiten ausgefallen ist. In den Haltebereichen der Züge fehlen generell Hinweise auf die Existenz der Aufzüge -- und erst recht entsprechende Hinweise, wenn sie außer Betrieb sind. 
Wir drängen mmer wieder darauf, dass die DB zusätzliche, d.h. eigene Aufzüge (die an der Stadtbahnbrücke gehören der Stadt) zu installieren, da die Bahn von der Zugangsmöglichkeit auch vieler älterer und nicht mehr ganz so mobiler Menschen profitiert, jedoch derzeit ohne Aussicht auf Erfolg. 

Die DB hat inzwischen zugesagt, im nördlichen Bereich der Bahnsteige Aufzüge zu installieren. Hier ist der Einsatz der BoB Freiburg (Bahnhof ohne Barrieren) sehr zu würdigen. Ob z.B. im Sinne der Ausfallsicherheit oder der Kosten tatsächlich eine Aufzugs-Lösung einer Rampen-Lösung vorzuziehen ist, darüber müssen potenzielle Nutzer sich austauschen. Es gibt hierzu einige Zuschriften an den Fahrgastbeirat.

Ebenerdiger Übergang am Bahnhof Neustadt

 

Sowohl für Gehbehinderte als auch für Fahrgäste mit schwerem Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern ist es eine Zumutung, in Neustadt auf die Unterführung angeweisen zu sein. Behinderte haben zumindest theoretisch die Möglichkeit, vom Schalterpersonal im Bahnhof eine Öffnung des vorhandenen Übergangs über die sehr selten Richtung Donaueschingen benutzten Gleise 1 und 2 zu erbitten. Für alle anderen ist das derzeit nicht möglich. Wir haben uns intensiv aber vergeblich bemüht, eine sinnvollere Lösung herbeizuführen. Die zuständige DB Netz hat unseren wiederholten Bitten nichts weiter entgegengesetzt als seitenlange Definitionen verschiedener Übergangstypen statt irgend einen produktiven Vorschlag zu machen. Unsere eigenen Vorschläge wurden nicht akzeptiert. Daran ändern auch nicht die weiterhin eingehenden Beschwerden betroffener Fahrgäste. 

Dieses Problem wird im Zuge der Sanierung der Bahnhöfe an der gesamten Höllentalbahn 2018 nun endlich (halbherzig) gelöst werden, wobei auch in diesem Fall nicht klar ist, welche Lösungen es bei Ausfall eines Aufzugs geben wird. Und umständlich ist es allemal, wenn (es lebe der Schwarzwald-Tourismus) mal wieder viele Radfahrer gleichzeitig das schöne Wetter genießen wollen.

Fußweg zwischen Bahnsteig und östlichem Bahnübergang am Bahnhof
FR-Littenweiler

 

Der südlich der Bahngleise verlaufende kurze Fußweg, der vom Bahnsteig zu dem weiter östlich gelegenen Bahnübergang führt, ist nur bei langanhaltendem trockenen Wetter in einem zur Not akzeptablen Zustand. Bereits in der Presse (s. Badische Zeitung vom 8.10.2008) wurde mitgeteilt, dass der Bahn die Bitte auf eine Asphaltierung dieses Wegs vorgetragen wurde. Aus Kostengründen war dies abgelehnt worden. Wir haben uns dieser Bitte dennoch sofort mit Nachduck angeschlossen. Besonders bei und nach schlechtem Wetter ist dieser Weg mit Pfützen übersät und kann insgesamt ziemlich matschig werden. Insbesondere von Sehbehinderten wurde diese Bitte auch im Gesamt-Fahrgastbeirat vorgetragen, da sie nicht in der Lage sind auszuweichen und so jedesmal eine starke Verschmutzung in Kauf nehmen müssen. Seither gab es auch uns gegenüber nur kategorische Ablehnungen seitens der Verantwortlichen bei der Bahn.

Inzwischen wurde der Weg asphalthiert und genügt unseren Anforderungen! Dank an die DB!  

Nach Umbau des Bhfs Littenweiler in 2018 ist die Situation jetzt wieder ganz anders, da der gesamte Bahnhofsbereich umgebaut wurde.

Kapazitäts-probleme:

 

Nicht nur, aber besonders zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends zu den Haupt-Berufsverkehrszeiten sind die Züge der Höllentalbahn zwischen Freiburg und Kirchzarten oft hoffnungslos überlastet. Eine höhere Zugdichte oder längere Züge wären dringend erforderlich, sind aber derzeit nur in Grenzen realisierbar. Als Gründe hierfür werden genannt: Fehlende Ausstattung an Wagen, keine Möglichkeit, die längeren Züge in Neustadt oder Seebrugg abzustellen, keine ausreichende Lok-Rangiermöglichkeiten an den Endbahnhöfen im Schwarzwald (längere Züge müssen wegen der Steigung mit zwei Lokomotiven fahren), fehlendes Personal, fehlende Anforderung durch die Gemeinden , u.v.a.m. Es verkehren grundsätzlich nur Züge, die von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (www.nvbw.de) im Auftrag des Landes "bestellt" werden. Nicht zuletzt bedingt durch die Zunahme der Fahrgastzahlen aufgrund des KONUS-Programms (s.u.) hat sich die Überlastung der Züge im Verlauf der letzten drei Jahre verstärkt. 

In zunehmendem Maßhat sich zwar DB-Regio bemüht, weitere Züge durch zusätzliche Wagen zu verstärken. Wegen der derzeit anlaufenden Ausschreibung für die Verkehre auf diesen Strecken ist die Bereitschaft für entsprechende Investitionen allerdings gering. Zudem werden wir immer wieder auf das Breisgau-S-Bahn-Projekt 2020 verwiesen, das ab 2019 eine Taktverdichtung vorsieht. Der Betrieb zusätzlicher Züge zwischen Himmelreich und Freiburg während der Sperrung der B31 im Jahr 2010 hat jedoch gezeigt, dass auch unter gegenwärtigen Bedingungen eine Taktverdichtung möglich ist. Wir bemühen uns, nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Entsprechende Anträge an die NVBW in den jährlich stattfindenden Fahrplankonferenzen werden allerdings seit vielen Jahren schon regelmäßig abgelehnt.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Züge ab Dezember 2019 sollte das Kapazitätsproblem beseitig werden, das ist jedoch nicht so recht gelungen. Die Kapazität der neuen Züge ist nicht ausreichend. Lediglich durch die in Spitzenzeiten eingearbeitete Taktverdichtung könnte es gelingen, den Bedarf etwas besser zu decken. Die Taktung der "Zwischenzüge" ist jedoch nicht so, dass sie wirklich helfen. Ganz abgesehen von den massiven Takt-Problemen seit Inbetriebnahme im Dezember 2019.

Weitere Einschränkungen
im Fahrbetrieb:

 

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 wurde ein Abendbus von Freiburg ins Dreisamtal gestrichen sowie Halte der Bahn in Unadingen und Bachheim an Wochenenden. Wegen der Streichung der Halte gab es vielfach Beschwerden. DB Regio spricht von zu geringen Fahrgastzahlen, hat dies aber auf Anforderung nicht belegt. Zumindest im Sommer ist u.E. gerade an den Wochenenden mit erhöhtem Ausflugsverkehr zu rechnen. 

Hier gab es mit Inbetriebnahme der umgebauten hinteren Höllentalbahn deutliche Verbesserungen.

Anschlüsse / Busverbindungen:

Auch dies ist ein ständiges Thema. Zweifellos kann bei der Komplexität des gesamten eng ineinander verzahnten Reiseverkers bei Bahn und Buslinien nicht jedes Anschlussproblem optimal gelöst werden. Einzelne Fälle können aber optimiert werden. Wir gehen jedem einzelnen uns bekannten Fall nach. Einige Punkte wurden auch als Anträge für die Fahrplankonferenzen 2007 bis 2009 eingebracht. Eine Verbesserung der Busverbindungen zwischen Hinterzarten, St. Märgen, St. Peter und Kirchzarten zur Fahrplanumstellung im Dezember 2008 war uns zugesagt, jedoch nicht eingehalten worden. Ende März 2009 hat dann endlich ein Planungsgespräch mit dem Arbeitskreis Busverbindungen unseres Fahrgastbeirats und der SBG stattgefunden. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurde bereits von der SBG mittags ein zusätzlicher Bus von Hinterzarten nach St. Märgen zugesagt, ebenso eine stündliche Fahrt von Kirchzarten über Oberried auf den Schauinsland und nach Todtnau. Auch für die Neuerstellung der Fahrpläne 2011 hatten wir eine lange Liste von Verbesserungsvorschlägen gemacht. Hier gab es immerhin eine deutliche Verbesserung im Taktverkehr, auch wenn dies nicht alle Kunden glücklich machen konnte. Darüber hinaus waren keine größeren Veränderungen vorgesehen.

Ansagen und Informationen an Bahnhöfen:

An Bahnhöfen, an denen kein DB-Personal im Einsatz ist, wurden notwendige Mitteilungen über Betriebsänderungen (z.B. Zugverspätungen, Gleisänderungen) sehr häufig gar nicht oder viel zu spät angesagt bzw. angezeigt. Als Ursachen erfuhr man von der DB: (1) relativ starre Vorschriften seitens der Bahn-Zentrale über die Inhalte und die Notwendigkeit von Ansagen / Anzeigen-Änderungen, (2) Vorgegebene Prioritäten für die wenigen noch vorhandenen Fahrdienstleiter an der Strecke. Dabei sind auch Prioritäten geregelt, dass zunächst der Fahrbetrieb störungsfrei abgewickelt werden muss, so dass derartige Ansagen schon einmal ausfallen. Hier schlägt der Stellenabbau auf Kosten der Informationspflicht voll zu.

Die im Höllental eingebauten "Dynamischen Schriftanzeigen" (DSA) sollten angeblich das Problem lösen, jedoch werden auch sie nur mit den Informationen gefüttert, die man bereit ist zur Verfügung zu stellen, und es sind meist nur wenige vorgegebene Texte überhaupt programmierbar. Hier hält der Informationswille weder mit den technischen Möglichkeiten noch mit dem Informationsbedarf Schritt, dies wurde Ende September 2011 auch in der regionalen Fahrplankonferenz klar ausgesprochen. Daneben ist aber die offenbar auch die Informationskette zu träge. Entscheidungen über Fahrtänderungen von Zügen z.B. aufgrund von Verspätungen, die in der Transportleitung in Karlsruhe getroffen werden, sind u.U. nicht optimiert darauf, die nachteiligen Auswirkungen auf die Fahrgäste zu minimieren und sie werden dann auch nicht schnell genug lokal zur Anzeige gebracht. 
Hinzu kommt, dass an vielen Bahnhöfen offensichtlich ein Defizit an schriftlichen Hinweisen verschiedenster Art besteht. Versuche, hier bei der zuständigen DB Station & Service eine Verbesserung zu etablieren, wurde schon vor einiger Zeit mangels Erfolgsaussicht eingestellt.

Unterbringung
von Gepäck in Doppelstockwagen:

 

 

Die Doppelstockwagen sind auf die Optimierung der Anzahl der zu transportierenden Personen ausgelegt; die Gepäckablagen über den Sitzen sind für mittlere oder gar große Gepäckstücke völlig ungeeignet. Wer mit großem Reisegepäck die Züge als Zubringer zu Fernzügen benutzte, musste die Gepäckstücke im Gang unterbringen, was natürlich zu vielerlei Problemen führte. Allein ein Umbau der Wagen hätte hier signifikant etwas verbessern können, jedoch war daran aus Kostengründen nicht zu denken. 

Wenigstens das hat sich durch den Einsatz neuer Fahrzeuge teilweise erledigt, auch wenn die neuen Gepäckablagen immer noch zu klein sind.

Ein anderes Problem ist die Tatsache, dass viele Reisende ihre Rucksäcke, Taschen, Tüten oder sonstigen Einkäufe meist neben sich auf freie Sitze abstellen. Das ist besonders im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr sehr störend, wenn weitere Fahrgäste immer erst fragen müssen, ob sie den Sitzplatz benutzen dürfen.

Wir bitten alle Fahrgäste herzlich, bei gut gefüllten Zügen auf die Belegung benachbarter freier Sitze mit Gepäck zu verzichten.

Preise:

 

Nach ausführlicher Information im Fahrgastbeirat ist uns allen klar, dass die Kostensituation - insbesondere wegen der immer geringer ausfallenden Zuschüsse des Landes - keinen Gestaltungsspielraum zulässt. Die Fahrpreiserhöhungen der vergangenen Jahre decken jeweils nicht den Mehrbedarf. In diesem Licht sind die Preisänderungen noch sehr moderat ausgefallen. Ein konkreter Kritikpunkt war vor einiger Zeit die Abschaffung des Kindertarifs bei den derzeitigen Punktekarten. Als Grund hierfür wurde die offenbar sehr häufige falsche Entwertung der Punkte genannt. Es häuften sich jedoch Beschwerden hinsichtlich der kundenunfreundlichen Preisgestaltung bei Familien mit Kindern im Grundschulalter, im Bereich von kurzen Strecken, bei den Tarifzonengrenzen und beim Fahrradtransport. Der Fahrgastbeirat hatte zu diesen Punkten einen Vorschlag entwickelt, der schon vor vielen Jahren dem RVF vorgelegt wurde. Leider hatte sich der RVF in dieser Hinsicht lange als beratungsresistent erwiesen.

Inzwischen haben wir sowohl den Kurzstreckentarif als auch eine weitgehend kostenlose Beförderung von Fahrrädern.

Auswirkungen
von KONUS:

 

Das Tourismus-Förderprogramm KONUS, mit dem Gäste im Schwarzwald durch Bezahlung einer leicht erhöhten Kurtaxe berechtigt sind, kostenlos den ÖPNV zu benutzen, hat die Situation des Schwarzwald-Tourismus zweifellos verbessert. Damit verbunden ist naturgemäß ein Rückgang der Anzahl verkaufter Fahrkarten sowie eine erheblich höhere Auslastung der Fahrzeuge. In vielen Fällen sind die Züge jetzt auch außerhalb der Berufsspitzen überbelegt. Immerhin hat auch die DB-Regio das Problem erkannt und denkt über Möglichkeiten zur Verbesserung der Kapazitätslage nach. Einzelne Züge werden derzeit durch einen oder mehrere zusätzliche Flachwagen oder weitere Doppelstockwagen (dies erfordert praktisch immer eine zweite Lokomotive) verstärkt. Eine weitere Variante, die von uns angesprochen wurde, könnte die Abschaffung oder zumindest Reduzierung des Angebots der Ersten Klasse in den Zügen der Höllentalbahn sein. Nach längerem Drängen des Fahrgastbeirats wurde inzwischen sieben Doppelstockwagen dahingehend umgerüstet, dass das Erste-Klasse-Abteil im Untergeschoss in die zweite Klasse umgebaut wurde. Hier gibt es weiteres Potenzial. Der Einsatz weiterer Züge und Busse erfordert eine entsprechende Anforderung durch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (www.nvbw.de) oder die Gemeinden, die jedoch nicht die Finanzmittel haben, dieses verbesserte Angebot auch zu bezahlen.

Wir hoffen, dass sich diese Auswirkungen mit Inbetriebnahme der neuen Züge seit Dezember 2019 ebenfalls relativieren werden.
Noch haben wier hierzu jedoch keine Rückmeldungen.

Beseitigung technischer Störungen:

 

Wiederholt wurde bemängelt, dass Störungen in den Wagen der Höllentalbahn (z.B. defekte Toiletten oder Türen) erst nach vielen Tag oder gar mehreren Wochen repariert wurden. Eine Verbesserung kann wahrscheinlich erst erreicht werden, wenn derartige Missstände sofort gemeldet werden und so eine Verfolgung der Ursache für die Verzögerung möglich wird. 
Immerhin konnte erreicht werden, dass im fahrenden Zug eine Ansage vor jedem Halt gemacht wird, damit man sich rechtzeitig auf defekte Türen einstellen kann. Ein Hinweis auf dem Einstiegsbahnhof erfolgt leider noch nicht, so dass man, insbesondere bei der Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwagen oder Rollstühlen ein ernstes Handicap hat, wenn man zwar durch eine funktionierende Tür hinein gekommen ist, aber ggf. am Ausstiegsbahnhof auf der anderen Wagenseite nicht wieder hinaus kommt.
Während der Wintermonate (besonders in 2007/08) kam es häufiger zu Ausfällen der Heizungsanlage. Hier ist im letzten Winter eine deutliche Besserung eingetreten. 
In den Sommermonaten ist es umgekehrt in den Wagen oft viel zu heiß. Der Einbau von Klimaanlagen wird von DB Regio strikt abgelehnt, obwohl gerade im Sommer 2011 Investitonen in Mllionenhöhe angekündigt wurden. 
Seit dem Winter 2011/12 häufen sich nun aber Ausfälle von Lokomotiven und/oder auch Waggons, die in vielen Fällen zu Störungen im betriebsablauf, d.h. zu oftmals massiven Verspätungen oder gar Zugausfällen führen. Das Material wird offensichtlich langsam richtig alt, und, so scheint es, die vorgeschreibenen Wartungen sind möglicherweise nicht mehr in der Lage, hinreichend gut vorzubeugen. 

Die Anfälligkeit der Lokomotive der BR 143 wurde immer wieder bemängelt. Seit dem Herbst 2016 werden im Wesentlichen Lokomotiven der neueren und zugkräftigeren BR 146 eingestzt. Dies ermöglicht es, dass auch Verbände aus vier oder fünf Doppelstockwagen ohne zweite Lok gezogen werden können. Die technsiche Anfälligkeit der BR 146 ist jedoch auch nicht gan unumstritten. Des weiteren ist jetzt auch eine größere Anzahl neuerer, moderner Doppelstockwagen zum Einsatz gekommen, was wir sehr begrüßen.

Mit Inbetriebnahme des neuen Zugmaterials auf der Höllental- und Dreiseenbahn erfolgte zunächst eine eindeutige Reduzierung von technischen Störungen. Wir werden beobachten, wie sich das in Zukunft weiter entwickelt.

Häufige technische Störungen an Bahnübergängen zwischen Wiehre und Kirchzarten:

 

Sehr häufig kam es vorübergehend zu erheblichen und wiederholten Störungen an den Bahnübergängen zwischen FR-Wiehre und Kirchzarten, die ein langsames Heranfahren und Stoppen der Züge an fünf der Bahnübergänge notwendig macht. Als Ursache wurde eine bestimmte Verschaltung mit einer Straßenampel ausgemacht, die gelegentlich ein rechtzeitiges Schließen einer Schranke nicht gestattete. Als Ausweg wurde - mittelfristig - nur eine Verlängerung der Schrankenschließzeit angedeutet. DB Netze hatte zudem im Frühjahr 2012 einiges investiert, um dem Übel endlich Herr zu werden. Danach lagen uns lange keine Beschwerden hierzu vor, so dass die Ursache der Probleme vielleicht doch nachhaltig beseitigt werden konnte.

Nach umfangreicheren Reparaturen scheint dieses Problem weitgehend behoben. An kalten Wintertagen scheint es nur noch gelegentlich aufzutreten. Durch die technische Sanierung beim Ausbau der Breisbau-S-Bahn 2020 sollten für längere Zeit keine Probleme mehr auftauchen.

Fehlende Raucherbereiche auf den Bahnhöfen:

 

An den Bahnhöfen der Höllental- und der Dreiseenbahn sind keine Raucherbereiche ausgeweisen. Das führt dazu, dass es wartenden Fahrgästen oft nicht gelingt, den rauchenden Zeitgenossen zu entfliehen, weil sich diese über die gesamte Bahnsteiglänge verteilen. Interessanterweise sind es zudem einige Zugbegleiter, die die offziell als "rauchfrei" deklarierten Bahnhöfe fleißig nutzen um zu qualmen -- sehr zum Leidwesen anderer Fahrgäste. 

Eine Ausweisung von Raucherbereichen auf diesen Bahnhöfen hat DB Staion & Service in Freiburg abgelehnt. 

Fahrschein-automaten:

 

Nach flächendeckender Aufstellung neuer Fahrscheinautomaten vor einigen Jahren gibt es inzwischen umfangreiche Erfahrungen mit diesen Geräten. Sie leiden leider immer noch, trotz zahlreicher Software-Updates, unter diversen Kinderkrankheiten, die wir uns bemühen aufzuzeigen und Abhilfe anzuregen. Zwar ist ein großer Vorteil der neuen Automaten, dass sie zentral umprogrammiert werden können, ohne dass jemand vor Ort eingreifen muss, jedoch ist aber offensichtlich eine kurzfristige Reaktion auf Verbesserungsvorschläge nicht möglich, insbesondere, wenn es um lokal bedingte Unzulänglichkeiten geht. Beispiele sind die Tatsache, dass Fahrkarten vom Automaten nur dann angeboten werden, wenn am selben Tag noch ein Zug für die Strecke verkehrt, oder die Tatsache, dass man, wenn man nicht erfahren genug im Umgang mit den Automaten ist, einen Zeitpunkt festlegen muss für eine Fahrt, auch wenn es im Rahmen der Tarifbestimmungen absolut irrelevant ist. -- Fahrradkarten sind im RVF-Menü nach wie vor schwer zu finden, speziell bei Anwahl einer RVF-Fahrradkarte landet man wieder auf der RVF-Eingangsseite, ohne einen Hinweis darauf, dass es ein explizite Fahrradkarte gar nicht gibt.

Angesichts der weitgehend kostenlosen Fahrradmitnahmeregelung ist der letzte Punkt nur noch von untergeordneter Bedeutung.

Es wurde auch mehrfach bemängelt, dass man an den Automaten keine Vorab-Information erhält, mit welchen Banknoten man bezahlen kann. Die Anbringung entsprechender Hinweise an den Automaten wurde von DB Station & Service abgelehnt. Erst wenn man endlich an der Stelle angelangt ist, wo man einen Fahschein bezahlen soll, erfährt man, was geht und was nicht -- wie wir meinen, viel zu spät. Hier sind die offiziellen Regeln (Stand 2017): 
Die Akzeptanz von Banknoten bei der Bezahlung von Fahrscheinen:

  •     5 € Noten immer
  •   10 € Noten Zahlbetrag ab 1,00 €
  •   20 € Noten Zahlbetrag ab 9,90 €
  •   50 € Noten Zahlbetrag ab 24,90 €
  • 100 € Noten Zahlbetrag ab 74,90 € (Sofern am Standort angeboten)

Zu beachten ist auch, dass die Automaten in den Zügen der BSB grundsätzlich nur einen einzigen Geldschein annehmen. Eine Bezahlung z.B. einer 2x4-Fahrtenkarte der Preisstufe (2016/17 28 €) mit einem 20 €- und einem 10 €-Schein ist daher nicht möglich.

Hinweise für Radfahrer

 

Sehr häufig fanden sich in den Zügen der Höllentalstrecke Radfahrer, denen die Tatsache, dass auf dieser Strecke täglich bis 19:30 (nur bis Ende 2019) auch für das Fahrrad ein Fahrschein zu lösen war, nicht bekannt ist. Es herrschte ein akutes Informationsdefizit, das wir uns seit vielen Jahren bemüht hatten zu beseitigen. Es wurden diverse Varianten von Hinweisschildern vorgeschlagen, die (angesichts des Einsatzes der Wagen auf unterschiedlichen Strecken) kurz und prägnant den Fahrgast darauf aufmerksam machen sollten. Obwohl ein DB-gerechtes Design gefunden wurde und für die DB hierfür nicht einmal Kosten angefallen wären, hatte die DB-Regio derartige Hinweise wiederholt kategorisch abgelehnt. Wir haben daher zuletzt keine realistische Möglichkeit mehr gesehen, eine vernünftige, dem Ziel angemessene Lösung herbeizuführen. Seit Juni 2010 gab es in den Großraumabteilen der Doppelstockwagen neue Plakate, die die Situation erläutern. Leider waren auch diese Plakate nicht bereits beim Einstieg als offensichtlich relevant für Radfahrer zu erkennen. 

Lt. Pressemitteilung des Verkehrsinisteriums BW vom September 2016 sollte ab 30. April in ganz BW flächendeckend die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern ab 9:00 Uhr morgens möglich sein. Dies hatte sich als Ente erwiesen: Wenige Tage vor dem Stichtag gab es eine neue Presseerklärung des Ministeriums, nach dem die kostenlose Mitnahme auf "fast" allen Strecken möglich sei, auf die Ausnahmen, zu denen  weitere drei Jahre lang unser Verbundgebiet RVF gehörte, wurde hingewiesen. – Inzwischen (seit 2020) ist die Fahrradmitnahme weitgehend kostenlos.

  © 2005-2020 Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald (fgb-Ost)
E-Mail: ost@rvf-fahrgastbeirat.de 
Internet: http://www.rvf-fahrgastbeirat.de/ost/index.html
Zuletzt geändert 23.3.2020, Wolfgang Kamke 

 

Datum
23 März 2020