Der Fahrgastbeirat Süd weist im Zusammenhang mit dem Deutschlandticket darauf hin, dass dieses Ticket nicht nur Vorteile hat, dass noch nicht alle Einzelheiten geklärt sind und dass man deswegen sorgfältig abwägen sollte, ob man dieses Ticket wirklich sinnvollerweise benötigt.
Zum Preis:
Das Deutschlandticket ist ein fortlaufendes Abo, das sich Monat für Monat automatisch verlängert und auch am Jahresende bzw. nach Ablauf von 12 Monaten nicht automatisch erlischt. Wie die Regiokarte kann es auch monatlich gekündigt werden. Die Jahresregiokarte ist im Abo für 62,10 Euro pro Monat erhältlich, im Abo bei Vorauszahlung 64,34 Euro. Dies beinhaltet bereits die geschenkten Monatskarten bei einem Jahrvertrag. Sie ist somit höherpreisig als das Deutschlandticket. Die Differenz im RVF-Gebiet beträgt allerdings nur rund 13-16 Euro bei Jahresabonnements. Sobald ein Fahrgast eine Nahverkehrsverbindung häufig/täglich nutzt, die über das RVF-Gebiet in andere Verkehrsregionen hineinragt, ist das Deutschlandticket besonders attraktiv, da es auch dort gilt. Dies gilt z. B. für alle Pendler aus Offenburg, Lörrach usw.
Zur Leistung:
Es gilt bei der Leistung des Deutschlandtickets aber auch beachten, dass es sich um eine personifizierte, nicht übertragbare Fahrkarte handelt. Auch die Mitnahme weiterer Personen am Wochenende ist nicht eingeschlossen und es ist auch nicht möglich, zwei Regiokarten zu verwenden, um in der 1. Klasse fahren zu können. Das Deutschlandticket gilt prinzipiell nicht in der der 1. Klasse. Außerdem entfällt die so genannte Mobilitätsgarantie, die bei Störfällen es dem Fahrgast unter bestimmten Umständen gestattet, sich mit dem Taxi weiter befördern zu lassen.
Zur Vorbestellung:
Um im Falle eines erwarteten Ansturms auf das Deutschlandticket vorbereitet zu sein, hat der RVF bereits eine Seite mit FAQ, Übersichten und vor allem mit der Möglichkeit zur Vorbestellung der Tickets eingerichtet.
https://www.rvf.de/aktuelles/deutschland-ticket
Zum Deutschlandticket und Jobticket:
Als Jobticket wird regelmäßig ein Nahverkehrsticket vor allem dann anerkennt, wenn es persönlich ist. Dies trifft auf das Deutschlandticket zu. Es ist deswegen zu erwarten, dass dem Grunde nach alle Arbeitgeber, die am Jobticket teilnehmen, dieses Ticket anerkennen werden.
Zu noch offenen Themen:
Es muss auch offen angesprochen werden: Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist nur teilweise gesichert. Es gibt Busunternehmen im Regionalverkehr, die bislang außerhalb der Abrechnung der Nahverkehrsverbünde bezahlt werden. Es kann dem Fahrgast also - aus heutiger Sicht - passieren, dass er bei einer bestimmten Verbindung separat zahlen muss, weil das Verkehrsunternehmen nicht am Deutschlandticket teilnimmt. Dazu gibt es noch einige Unsicherheiten, die erst noch im Detail geregelt werden müssen.
Da es sich außerdem um eine Form der Subventionierung handelt, die den Wettbewerb beeinflusst, ist auch die EU noch gefordert, diesem neuen Tickettyp zuzustimmen.
Dies soll die Freude über die Einführung des Tickets nicht trüben, aber ein paar Hinweise zum derzeitige Status liefern, die vielleicht im Freudentaumel sonst untergehen würden.
Allzeit gute Fahrt,
wünscht Ihr Fahrgastbeirat Süd.
Verantwortlich für diesen Inhalt:
Andreas Müller-Alwart
Schauinslandstraße 6
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